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Check-up J1 bei Jugendlichen

Check-up J1 bei Jugendlichen

Persönliche Ansprache wichtig

Die Gesundheitsvorsorge hat bei Jugendlichen nach wie vor einen geringen Stellenwert. Doch spezielle Einladungsverfahren können das Interesse der Jugendlichen wecken.

Die Gesundheitsuntersuchung J1 soll dazu beitragen, körperliche und psychische Probleme von Jugendlichen frühzeitig zu erkennen. Doch wer sich fit und gut drauf fühlt, hat im Alter von 13 oder 14 Jahren zumeist andere Prioritäten. Weniger als die Hälfte nimmt an dem Check-up teil. Ausgeprägt sind nach wie vor die regionalen Unterschiede: Während in manchen Regionen nur jeder fünfte Jugendliche das Angebot in Anspruch nimmt, glänzen andere Landkreise mit Teilnehmerraten von über 70 Prozent. Rheinland-Pfalz ist mit Teilnahmeraten zwischen 58 und 60 Prozent der Spitzenreiter unter den Bundesländern. Im Schlusslicht Bayern liegen die Raten zwischen 38 und 41 Prozent.

Einladung an die Jugendlichen motiviert zur Teilnahme

Eine Ursache für die regionalen Unterschiede sehen Experten in den verschiedenen Einladungsverfahren. In einigen Gegenden werden ausschließlich die Eltern zur Gesundheitsuntersuchung J1 ihres Kindes eingeladen – in anderen geht die Einladung zusätzlich direkt an den Teenager, etwa per Post. In Regionen, wo die Behörden die Jugendlichen direkt und persönlich einladen, liegen die Teilnahmeraten durchschnittlich höher als in anderen. „Diese Ansprache signalisiert Wertschätzung, was natürlich bei den jungen Leuten nachvollziehbarer Weise gut ankommt“, resümiert Dr. Bätzing-Feigenbaum, Leiter des Versorgungsatlas. Die Wissenschaftler des Versorgungsatlas hatten bei ihrer Studie die anonymisierten Abrechnungsdaten aus Arztpraxen von knapp einer Million Jugendlichen ausgewertet.

Lokale Maßnahmen entwickeln

Die Daten zeigen auch, dass lokale und regionale Maßnahmen grundsätzlich eine stärkere Wirkung entfalten als überregionale Einflüsse. „Diese Erkenntnis gilt es zu nutzen“, betonen die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas. „Um die Teilnahmeraten weiter zu steigern, ist es wichtig, Maßnahmen zu entwickeln, die jeweils zu den lokalen Verhältnissen passen.“ Davon würde auch die Gesundheitsversorgung Jugendlicher insgesamt profitieren, glauben die Experten.

Quelle: Versorgungsatlas

Mehr Infos zur J1 finden Jugendliche im Flyer "J1 - die Vorsorgeuntersuchung für Jugendliche"

| Sandra Göbel ; Bildrechte: